„Jeder kann seinen Beitrag zum Artenschutz leisten“
CSU-Bürgerforum mit Diplom-Biologe Dr. Matthias Wucherer zog viele Gäste an
Pfeffenhausen. Am Donnerstag lud die CSU zum Bürgerforum „Blühende Landschaften“ in das Gasthaus Reder ein. Bürgermeisterkandidat Florian Hölzl hieß Diplom-Biologe Dr. Matthias Wucherer herzlich willkommen.
Er leitet das Netzwerk Blühende Landschaft, eine Initiative des Bienenschutzvereins Mellifera. Das Netzwerk, das von vielen Verbänden getragen wird, hat sich die Förderung aller Blüten besuchenden Insekten zum Ziel gesetzt. Von den globalen Umweltproblemen, so Dr. Wucherer, sei das Artensterben noch vor dem Klimawandel das drängendste. Ausführlich ging er auf die Gründe dieser Entwicklung ein, die sich wechselseitig verstärkten und von der Homogenisierung der Landschaft bis hin zu einem unzulänglichen Nahrungsangebot reichten. Anhand von Beispielen zeigte der Fachmann auf, wie die Biodiversität in Land- und Forstwirtschaft, in Privatgärten und auf öffentlichen Flächen gestärkt werden kann. „Naturschutzgebiete und Privatgärten sind deutschlandweit gleich groß. Das zeigt, dass jeder seinen Beitrag zum Artenschutz leisten kann“, appellierte Dr. Wucherer. Er empfahl den Einsatz von regionalem Saatgut und bat, bei der Pflanzenauswahl an Bienen, Hummeln und Co. zu denken. „Kornelkirsche statt Forsythie und Fächerblume statt Geranie“, lautete einer seiner Ratschläge. Potenzial sieht er auch im öffentlichen Grün. Das Straßenbegleitgrün, unterteilt in einen Intensiv- und einen Extensivbereich, habe das Zeug, zu einem „Straßenbegleitbunt“ zu werden. Mit Berechnungen belegte Dr. Wucherer, dass die artenreiche Gestaltung öffentlicher Flächen nicht nur gut für Insekten, sondern auch günstiger sei. Wichtig sei, die Mitarbeiter mitzunehmen. Ein Leuchtturmprojekt seien die „Bienenhighways“ entlang von Radwegen. Das Kooperationsprojekt des Bayerischen Verkehrsministeriums und seines Netzwerks habe das Ziel der Lebensraumvernetzung zum Gegenstand. Florian Hölzl dankte für den Vortrag mit den vielen Anregungen für die kommunale Praxis.